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Lösungen für Problemhunde

  • Sandrina 

Ich bekomme heute einen Vorschlag in den sozialen Medien: “Du bist Hundetrainer:in und möch­test Problem­hunden helfen? Werde jetzt Verhaltenstherapeut:in für Problem­hunde!”
Die Google-Suche nach “Problem­pferden” ergibt unge­fähr 38.500 Treffer. Mehrere davon wissen oder verkaufen Methoden, mit denen man Pferde unpro­ble­ma­tisch macht.
Kürz­lich in einem privaten Gespräch: “Die Kita ist an sich super, aber wir haben da so ein Problemkind”. 

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Auch das Wörter­buch kennt den Ausdruck des Problem­kindes. Danach handelt es sich “um ein Kind, dass jemandem viele Schwie­rig­keiten bereitet, es zu erziehen.“
Genau. Jemandem. ErZIEHEN.
Die Begriffe Problem­mensch, Problem­mann, Problem­frau kennt das Wörter­buch übri­gens nicht; letzt­ge­nannte das Internet aller­dings schon, wobei die “Problem­frau” im Allge­meinen präsenter ist als der soge­nannte Problem­mann. Ach was. 

An dieser Stelle muss ich einmal kurz durchatmen. 

Hunde Pfote

Mit welcher Selbst­ver­ständ­lich­keit werden Lebe­wesen in unserer Gesell­schaft bewertet und kate­go­ri­siert? Sie werden mit einem Stempel versehen und in eine Schub­lade gesteckt. Ihnen wird daraufhin eine Erwar­tungs­hal­tung entge­gen­ge­bracht, die schlimms­ten­falls ihr gesamtes Leben (negativ) beein­flusst.
“Du bist ein Problem­kind”. “XY mit seinem Problem­hund”. Unfassbar. Verletz­tend. Zusätz­lich fällt auf den ersten Blick auf, dass es die immer die vermeint­lich Stär­keren der Gesell­schaft sind, die sich das Recht nehmen, Schwä­chere zu kate­go­ri­sieren. Den Begriff “Problemer­wach­sener” kennt nichtmal das Internet.
Nein danke, wir möchten keine Verhal­tens­the­ra­peuten für Problem­hunde werden. Wir glauben nicht daran, dass es immer am Indi­vi­duum liegt, wenn es in seiner Umge­bung nicht gut zurecht kommt. Wir glauben nicht daran, dass Lebe­wesen Probleme sind oder Probleme machen, allen­falls daran, dass sie welche haben und das nicht selten in Form unserer Gesellschaft.

Wir glauben nicht daran, dass uner­zogen ein Schimpf­wort ist und man sich Lebe­wesen in jede belie­bige Form (er)ziehen kann und muss. Wir glauben daran, dass alle Lebe­wesen Hilfe und Empa­thie brau­chen und keine Stig­ma­ti­sie­rung.
Keiner unserer Kunden wird je ein Problem sein. Wir trai­nieren Hunde und Menschen und keine Probleme. Bäh. 

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